Der Norden
Freitag, 10.März 2016 |
Nach unserer Ankunft in
Hanoi am Morgen sind wir bald in der Altstadt unterwegs. Überall die
typischen Bilder einer südostasiatischen Stadt. Viele Mopeds, Lastenträger,
Fahrradrikschas, der Verkehr vollkommen unreguliert,
eine echte Begegnungszone, in der der Fußgänger sicher der schwächste
Teilnehmer ist . Die Architektur der Stadthäuser ist
keineswegs ärmlich, sondern erinnert an die einer südfranzösischen Kleinstadt
vor 100 Jahren. |
3 typische nordvietnamesische Stadthäuser in Hanoi:
hoch und schmal Hungern muss man nirgends: Garküche in Hanoi |
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Samstag, 12. März 2016 |
Am Morgen holt uns unsere
Führerin, Kim, am Hotel ab . Wir sehen Dao- und
buddhistische Tempel, den berühmten konfuzianischen Literaturtempel mit einer
Vorführung traditioneller vietnamesischer Musik, das Ho Chi Minh Mausoleum,
das ethnologische Museum und wir wohnen einer Aufführung des bekannten
Wasserpuppentheaters von Hanoi bei. Das Mausoleum lassen wir links liegen,
weil wie immer am Wochenende hunderte Vietnamesen stundenlang geduldig
anstehen, um ihren geliebten Führer einbalsamiert in einem Glassarg zu sehen.
Abends machen wir auf einer Fahrradrikschatour die
erste hautnahe Erfahrung, wie es ist, wenn man sich in diesem
Verkehrswirrwarr durchsetzen muss – Gott sei Dank hat das für uns der „Strampler“ hinter uns besorgt. Unmengen von Mopeds und
mittendrin einige Autos lassen es uns unmöglich erscheinen, dass sich die
Verkehrsknäuel an den Kreuzungen jemals auflösen. Und doch: in kaum einer
Minute sind wir links oder rechts vorbei und inmitten von Hupen
, Läuten und Gestank dem Tohuwabohu wieder entkommen. |
Opfergaben
in einem Tempel der Daoisten Traditionelle
Musikdarbietung im Literaturtempel Die ganz normale
Wochenendschlange vor dem Ho Chi Minh Mausoleum |
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Sonntag, 13. März 2016 |
Nach einer Nachtfahrt im
Zug nach Lao Cai im Norden werden wir nach Sapa
gebracht. Sapa legt rund 1600m hoch am Rande des Fansipan, des höchsten Bergs Vietnams. Unterwegs halten
wir an einem Markt. Dort sehen wir die Bergstämme der Hmong,
Dao und Tai bei einem Wochenmarkt in ihren traditionellen Trachten. In Sapa beziehen wir ein altes Hill Resort Hotel aus der
französischen Kolonialzeit, das auh schon bessere
Tage gesehen hat. Nach dem Frühstück (immer erstklassig in unseren Hotels)
gehen wir ins Dorf und erleben Dorfleben. Alle scheinen glücklich zu sein,
auch die frei herumlaufenden Schweine. Interessant ist auch die einfache
Technik der Bewässerung der Reisterassen. Vom Bach
angetriebene Wasserräder schöpfen Wasser und lassen es über Holzrinnen auf
eine ca. 4m höhere Reistrasse rinnen. |
Traditionell und „modern“
: zwei Hmongfrauen am Morgenmarkt vor Sapa Schweine und Menschen leben glücklich nebeneinander Wasserheberäder |
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Montag, 14. März 2016 |
Früh schon brechen wir auf , um bei nassen und kühlem Wetter in die Dörfer des Muong Hoa Tales zu fahren. Hier sehen wir erstmals die
Kultivierung der Berglandschaft durch Reisanbau. Der Wasserbüffel
, das Arbeitstier der Bauern fühlt sich in dieser feuchten Umgebung
richtig wohl. Auch die Schulkinder und
Lehrer der Dorfschule machen einen zufriedenen Eindruck, sie wissen, dass die
„Langnasen“ wieder eine schöne Spende abgeben werden. |
Reisterassen bei Lao Chai Die Schule in Lao Chai
im Muong Hoa Tal |
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Dienstag, 15. März 2016 |
Nach einer neuerlichen
Nachtfahrt im Softsleeper (entspricht in etwa einem
österreichischen 4er Liegewagenabteil) fahren wir von Hanoi aus nach Binh
Minh, einer etwas südwestlich gelegenen Kleinstadt, deren Attraktion, die
sogenannte „Trockenen Halong“ touristisch
vermarktet wird. Vorher sehen wir ein gigantomanisches buddhistisches
Projekt: Den Bai Dinh Pagodenkomplex, eine riesige, in den letzten
Jahrzehnten gebaute Tempelanlage. Nach 15 Minuten Aufstieg über gedeckte
Treppen an hunderten Statuen von Schülern Buddhas vorbei, kommt man zum Hauptheiligtum : den 3 goldenen Buddhas, dem der Vergangenheit, dem der Gegenwart und
dem der Zukunft. Jeder soll ein Gewicht von 50 Tonnen haben. Die „Trockenen Halong“ ist ein durch eine pittoreske Karstlandschaft
teilweise unterirdisch fließender Fluss. Wir werden von den Frauen des Dorfes
gerudert, in jener eigenen Technik, die ein wenig an die Einbeinruderer
vom Inlesee in Myanmar erinnert. Auf dem Weg zum Hotel
besuchen wir noch eine wirklich schönes altes buddhistisches Heiligtum, die im 15 Jh. erbaute Bich Hong Pagode,
die aus mehreren an einen Berg gebauten Tempeln besteht. Es lebt dort eine
einzelne junge Nonne, wir konnten sie im Abendlicht kurz beim Gebet in einem
der Tempel erspähen. |
Die drei Buddhas von Bai Dinh Die „ trockene Halong“ Der Felsentempel von Bich
Hong |
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Mittwoch, 16. März 2016 |
Zeitig am Morgen fahren
wir von Binh Minh bei trüben Wetter zur Halongbucht. Knapp vor der Einschiffung besuchen wir noch
einen Zuchtperlenbetrieb und können sehen, wie die Muscheln dazu gebracht werden,
Perlen zu produzieren.Unsere Dschunke ist sehr
klein im Vergleich zu den modernen Kreuzfahrtsschiffen,
die Touristen zu tausenden in der Halongbucht
herumführen, aber aus Holz und sehr gemütlich. Wir beziehen unsere netten
Kabinen mit großen Fenstern knapp über der Wasserlinie. Das Wichtigste auf
einer Kreuzfahrt ist das Essen. So beginnen wir gleich mit einem mehrgängigen
Lunch, fast ausschließlich aus Meeresfrüchten . Nach
einem nachmittäglichen Ausflug im Beiboot zu den schwimmenden Dörfern gibt es
nach einem Frühlingsrollenkochkurs für die Passagiere zum Abendessen natürlich Frühlingsrollen, danach wieder
eine ganze Menükarte mit weiteren Gängen. Bei angenehmer Temperatur genießen
wir auf dem Sonnendeck – leider ohne Sonne, sondern bei Nieselregen- bis
spätabends die pittoresken Bilder der Klippen und Inseln der Halongbucht. |
Perlenzuchtbetrieb bei Halong:
hier wird gerade geerntet Unsere kleine Holzdschunke So leben sie hier alle Tage: schwimmende
Fischerhütte in der Halongbucht |
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Donnerstag, 17. März 2016 |
Am Morgen –nach einem „full english breakfast“ nehmen
wir an einem Ausflug zu einem gewaltigen Höhlensystem teil
. Die riesigen Hallen waren
zwar beeinduckend – in allen Farben beleuchtet - , mir war trotzdem um die Zeit leid, denn in der
bizarren Inselwelt herumzukreuzen wäre interessanter gewesen. Wir „single night passengers“ werden nach einem üppigen
Meeresfrüchte-Brunch wieder zur Anlegestelle gebracht. Kim und der Bus wartet schon, wir fahren in Richtung Hanoi ab. Jetzt
kommen noch die unvermeidlichen Einkaufssightseeings: Zuerst eine
Keramikmanufaktur, dann eine Einkaufsmarkt für Touristen, in dem
Kriegsgeschädigte der 2. Generation arbeiten und in dem man von
Ansichtskarten bis zu überlebendsgroßen Marmorbuddhastatuen alles bekommt. Wir sind über diese
Besuche wenig „amused“. Das hat sicher auch Kim
bemerkt, die wohl nichts für diese Zwangsbeglückungen kann, und hat noch die
sehr schöne , alte Noi Gui
Xe Pagode, wenige Fahrminuten vom Flughafen entfernt,
ins .Programm eingebaut. Sie ist berühmt für Ihren tausendarmigen Buddha. Am
interessantesten war aber ,aus dem vorbeifahrenden
Bus die Arbeit der Bauern auf den Reisfeldern zu beobachten. |
Eine touristisch „gestylte“ Höhle Die Pagode mit dem tausendarmigen Buddha Im feuchten nordvietnamesisches Frühjahr wird der
Reis gepflanzt |
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