VIETNAMRUNDREISE vom 12.3.2016 bis 24.3.2016

 

 

DAS ZENTRUM

 

 

 

Freitag, 18. März 2016

Das „Hoi An Boutique Resort“ ist sicher das schönste Hotel auf unserer Reise. Schöne , moderne, etwas 50er Jahre-hollywoodinspirierte Architektur, direkt am langen Sandstrand gelegen, bietet es nach nun doch schon einigen anstrengenden Tagen schöne Stunden unter Palmen mit Blick auf das südchinesische Meer. Dazu ist das Wetter endlich schön, aber windig. Die Brandung erschwert das Baden im Meer etwas. Wir relaxen aber zunächst nicht wirklich. Tao holt uns bald ab und wir machen eine Besichtigungstour der hervorragend erhaltenen alten Handelsstadt Hoi An. Die Stadt ist von chinesischen Kaufleuten geprägt, die sich im 18 Jh. niedergelassen haben, um von diesem günstigen Hafen aus mit dem Kaiserreich Vietnam Handel zu treiben. Natürlich schauen wir Vormittag zuerst zum Markt. Unglaublich, wie die Waren hier feilgeboten werden. Fisch und Fleisch liegen gerade erst zerteilt neben ihren Innereien auf primitiven Holztischen. Viele uns fremde tropische Früchte liegen aufeinandergetürmt auf einfachen Gestellen.

Die konfuzianischen Chinesen verehrten hauptsächlich Ihre Ahnen. Darum sind die alten chinesischen Ahnentempel, zusammen mit den Versammlungshallen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Hoi An. Immer wieder stoßen wir auf Darstellung von Drachen, sie symbolisieren macht und Glück.

Spontan beschließen wir uns mit einem kleinen Bootstaxi durch die Flussarme und Kanäle der Lagune von Hoi An direkt zum Hotel zurückbringen zu lassen.

Unterwegs sehen wir viele Fischerboote in teilweise abenteuerlich schäbigen Zustand, die kleinste Ausführung sind große , runde Körbe.

 

 

Auf der Fahrt nach Hoi An: das vietnamesische Postkartenmotiv…

 

 

Das nennt man auf gut Wienerisch „die Potschen strecken“…

 

 

Drachenskulptur in einem Ahnentempel

 

 

Zwei Fischerinnen in einem typischen kreisrunden Korbboot in ihrer Tracht: gestern und heute. Sie hat weniger Angst vor einem Bootsunfall als davor, braun zu werden.

 

 

Samstag, 19. März 2016

Heute also nun der langersehnte Tag ruhige Tag am Strand. Die exotische Palmenkulisse erstreckt sich allerdings nur über die Breite des Hotelstrands. Doch links und rechts gibt es viele noch nie gesehene Bäume und Sträucher. Kleine Imbisse vermieten Liegestühle und servieren zu Mittag vietnamesische Gerichte zum Liegeplatz. Dazu trinken wir am liebsten Tiger-, Hanoi- oder Saigon“bia“ , so haben die Vietnamesen ihr Wort für Bier festgelegt. Abends fahren wir mit dem Hotelshuttle in die Stadt. Wir glauben, wir sind in das vietnamesische Lichterfest hineingeraten: Alles ist erfüllt vom Licht der Lampions, von den kleinen Pappschiffchen mit den Teelichtern, die man im Fluss abtreiben lässt und sich dabei etwas wünschen kann. Eine unglaubliche Zahl an Besuchern schiebt sich durch die Stadt, pausenlos bedrängt von am Straßenrand sitzenden Verkäufern von Softdrinks, Süßigkeiten, Lichterschiffchen. Man kann sich aber in den vielen Schneidereien auch für den nächsten Tag ein Kleid oder einen Anzug anmessen lassen. Später erfahren wir, dass es eigentlich an jedem Abend, aber speziell an Wochenenden so zugeht.

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Wie aus der Serie „Traumschiff“: Ami heiratet bildhübsche Vietnamesin am Palmenstrand des Hoi An Boutique Resort.

 

 

Lampions,..

 

 

Papierfaltfiguren …

 

 

und Glücksschiffchen im Fluss: Samstag abends in Hoi An

 

 

Sonntag, 20. März 2016

Am Morgen holt uns Tao mit dem Bus von Saigon Tourist ab und wir besuchen auf dem Weg nach Hue zunächst die sogenannten Marmorberge. Auf einem Marmorgupf ist - mit modernen gläsernen Lift erreichbar- ein interessanter Pagodenkomplex zu bestaunen. Wir Österreicher verzichten natürlich auf den Lift und steigen bei schon an die 30°C gehenden Temperaturen die ca. 300 Stufen hinauf. Oben geht’s wieder etwas bergab in einen Höhlensaal mit schönen Marmorbuddhas, die im Vietnamkrieg als Versteck eine bedeutende Rolle gespielt hat. Angeblich haben die Amerikaner Unmengen von Bomben auf die Höhle abgeworfen, trotzdem konnten sich die Verteidiger halten. Das Besondere ist , dass dieser heilige Ort durch Löcher in der Decke wie von Scheinwerfern von außen mystisch erleuchtet wird. Einig weitere Stufen nach oben kommt man zu einem Aussichtsplatz, von dem man einen schönen Rundblick über die anderen „Gupfe“ und die Küste hat. Nach dem obligaten Besuch eines Verkaufssighteeing („das Dorf der Steinmetze“ stellt sich als ganz normale Verkaufsausstellung für Bildhauerarbeiten heraus) fahren wir über eine interessante Brücke zum Cham Skulpturenmuseum in Da Nang (interessant nur deswegen, weil die Figuren aus dem hinduistischen Pantheon dargestellt sind) . Weiter geht’s immer an der Küste entlang nach Hue, der alten Kaiserstadt der Viets.

 

Blick in die Marmorberge

 

 

Auf dem Weg zum Wolkenpass

 

 

Montag, 21. März 2016

Heute besuchen wir die ehemals verbotene Stadt Vietnams, die Zitadelle und den Kaiserpalast in Hue. Für den Fremdenverkehr wird im kommunistischen Vietnam alles getan: es gibt sogar am Haupttor eine farbenprächtige Wachablöse im kaiserlichen Stil mit Musik. Gewaltig sind die Ausmaße der Zitadelle: die 6m hohen Mauern, zusammen mit einem 30m breiten Graben umschließen  auf 2,5km die quadratische Anlage. Wir verbringen 4 Stunden in der riesigen Anlage aus Palästen, Bibliotheken, Ahnentempeln und vielen herausragenden Steinmetzarbeiten. Unter den vielen Sehenswürdigkeiten hat uns die Bibliothek („Des Kaisers Leseraum“) am meisten beeindruckt.

Nach einer Rikscharunde und den Besuch des Marktes fahren wir zur Thien Mu Pagode , sehr schön auf einem kleinen Hügel direkt oberhalb des Parfumflusses gelegen. Zurück zum Hotel geht’s in einer einstündigen Flußfahrt. Während das Familienoberhaupt sich der Navigation auf dem vielbefahrenen Parfumriver widmet, breitet der Rest der Familie Textilien auf dem Boden aus. Wir erfahren aus einem herumgerechten Zettel, dass das Überleben der Familie von den Einnnahmen vom diesem Textilhandel abhängig ist. Die sicher schön gefertigten Gewänder sind aber weit abseits vom gegenwärtigen europäischen Geschmack und so findet sich niemand, der etwas kauft. Nach kurzer Rast im Hotel geht’s am späten Nachmittag noch zu einem der größten und beeindruckensten Königsgräber flussaufwärts von Hue, dem Tu Duc Mausoleum. Unglaublich, welchen Aufwand die Kaiser der Nguyen Dynastie schon zu Lebzeiten betrieben haben, um nach ihrem Tod würdevoll zu vermodern. Auf der Rückfahrt sehe ich am Straßenrand bunte „Gamsbärte“. Tao klärt uns auf: wir fahren gerade durch die Räucherstäbchenstrasse. Da beim Besuch im Tempel , aber auch zu Hause am Hausaltar , immer Räucherstäbchen gebraucht werden, ist Herstellung und Verkauf sicher ein einträgliches Handwerk.

Abends erkunden wir noch die Umgebung unseres Hotels und finden viele nette Restaurants und Cafes. Das „La Carambole“ hat eine interessante Speisekarte. Die Preise sind sowieso kein Thema: Wir haben zu zweit nicht einmal 10€ ausgegeben.

 

Wachablöse vor der verbotenen Stadt

 

Thai Binh L, der kaiserliche Lesepavillon

 

Fernöstliche Siesta

 

 

 

Im kaiserlichen Teehaus des Mausoleums gibt’s auch heute noch Tee.

 

Räucherstäbchen sind in südostasiatischen Ländern sehr wichtig